Oberlausitz: Alte Pracht und sorbische Tradition

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Bad Muskau ist die Geburtsstadt des Landschaftsarchitekten Hermann von Pückler-Muskau. – Foto: DJD/Oberlausitz-Niederschlesien/Philipp Herfort

In der Oberlausitz lassen sich im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien schöne alte Städte und die Traditionen des slawischen Volkes der Sorben entdecken und erleben.

Der Star ist die Stadt

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Was man am Flüsterbogen in Görlitz wohl hören kann? Besucher finden es heraus. – Foto: DJD/Oberlausitz-Niederschlesien/Philipp Herfort

Wer zum ersten Mal nach Görlitz – der östlichsten Stadt Deutschlands – kommt, wird vor allem von der architektonischen Vielfalt überwältigt sein: Rund 4.000 Einzeldenkmale aus mehr als 500 Jahren europäischer Baugeschichte bilden hier ein städtebauliches Gesamtkunstwerk. Von der Pracht der mittelalterlichen Tuchmacher-Häuser über die Barockbauten des Obermarktes bis hin zum geschlossenen Gründerzeitviertel: Die beeindruckende Kulisse der über 950-jährigen Stadt versetzt nicht nur Touristen und Architekturfans ins Staunen. Auch Produktionsteams von Film und Fernsehen geben sich hier die Klinke in die Hand. Sie schätzen die Fülle an Motiven, sodass „Görliwood“ mittlerweile einen hervorragenden Ruf in der Branche hat.

Mit Senf, bitte!

Bautzen beeindruckt mit seiner mittelalterlichen Stadtsilhouette. – Foto: DJD/Oberlausitz-Niederschlesien/Philipp Herfort

Etwa 50 Kilometer weiter westlich ist die Stadt Bautzen mit ihrer historischen Altstadt, der malerischen Lage über der Spree und den zahlreichen märchenhaften Türmen für viele das Sinnbild mittelalterlicher Architektur. Bei einem Stadtrundgang fällt auf, dass die Straßenschilder zweisprachig sind. Das liegt daran, dass Bautzen das politische und geistig-kulturelle Zentrum der Sorben ist, eines slawischen Volkes, das kein anderes Mutterland außerhalb Deutschlands hat. Kulinarisch stehen in der Stadt Senfspezialitäten ganz oben. Im Bautz´ner Senfmuseum erfährt man alles, was man über die kleinen Körner mit großem Geschmack wissen sollte.

Schön grün

Auf dem Berg Oybin wartet die Ruine der alten Burg- und Klosteranlage darauf, entdeckt zu werden. – Foto: DJD/Oberlausitz-Niederschlesien/Sachsenhits

Wer eine Pause braucht, kommt unter anderem im Muskauer Park zur Ruhe. Das grenzüberschreitende Areal an der Neiße wurde zwischen 1815 und 1844 von Fürst Hermann von Pückler-Muskau angelegt und 2004 als polnisch-deutsches Kulturerbe in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. Als der Fürst den Park realisierte, bediente er sich Stilmitteln der Landschaftsmalerei. Überall gibt es beispielhafte Gartenarchitektur mit ausgedehnten Wiesenflächen, plätschernden Wasserläufen, spannungsreichen Sichtachsen und beeindruckenden Bäumen zu entdecken. Weitere Informationen unter www.oberlausitz.com. (djd)

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.