Hotelcheck: Mercure Belgrade Excelsior

Hotel Mercure Belgrade Excelsior
Ein herzlicher Empfang im Hotel Mercure Belgrade Excelsior. – Foto: Susanne Timmann

Über Jahrzehnte gaben sich Staatsmänner und Regierungschefs aus allen Teilen der Welt hier förmlich die Klinke in die Hand. Wohl auch, weil das prachtvolle Parlamentsgebäude sowie der ehemalige königliche Palast, der heute als Rathaus fungiert, jeweils keine 300 Meter Luftlinie vom Mercure Belgrade Excelsior entfernt liegen. Auch namhafte Persönlichkeiten wie der französische Dramatiker und Philosoph Jean-Paul Sartre, die Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin Josephine Baker oder Nobelpreisträger Ivo Andrić, dessen Name auch das hauseigene Restaurant trägt, waren hier zu Gast.

Mittlerweile finden sich einige luxuriösere Hotels in Serbiens pulsierender Hauptstadt. Gleichwohl muss sich das Vier-Sterne-Haus als eine der nach wie vor besten Adressen in Belgrad ganz sicher nicht verstecken. Was nicht nur mit der exzellenten Lage im Herzen der 1,9-Millionen-Metropole an der Donau und der Save zu tun hat, sondern auch mit der Ausstattung und der hohen Serviceorientiertheit.

Hotel mit Charakter und Seele

Altehrwürdig und doch jung geblieben. – Foto: Susanne Timmann

Zwar ist das unter Denkmalschutz stehende Gebäude mittlerweile 100 Jahre alt, doch es ist bis heute ein Haus mit Charakter und Seele. Wobei sich der Denkmalschutz als Fluch und Segen zugleich erweist. Einerseits wird so sichergestellt, dass das historische Bauwerk in seiner Substanz im Wesentlichen unverändert bleibt. Andererseits limitieren die gesetzlichen Vorgaben die Umgestaltung des siebenstöckigen Gebäudekomplexes mit seinen insgesamt 73 Gästezimmern und Suiten.

Mercure Belgrade
Überall trifft Vergangenheit auf Moderne. – Foto: Susanne Timmann

So ist beispielsweise der Fahrstuhl sehr klein, bietet wohlwollend maximal vier bis fünf Personen Platz. Zudem ist er von der Rezeption aus nur über ein gutes Dutzend Stufen zu erreichen, was die Zugänglichkeit für Menschen mit eingeschränkter Mobilität erschwert.

Traditionelle Handwerkskunst

Mercure Belgrade
Zimmer mit Wohlfühlcharakter, die Wärme ausstrahlen. – Foto: Susanne Timmann

Auch der Zuschnitt der Zimmer, die nicht ganz so üppig groß wie in neuen Hotels anmuten, lässt sich aufgrund der baurechtlichen Vorgaben nicht ändern. So messen die Standardzimmer 19 Quadratmeter, die Superior Zimmer 22 Quadratmeter und die beiden Suiten sind bis zu 56 Quadratmeter groß. Davon unberührt hat das Mercure Belgrade Excelsior dem historischen Gemäuer mit viel Herzblut einen besonderen Charme verliehen. Dazu gehört, dass es in nahezu allen Räumen und auf jeder Etage wiederkehrende Features gibt.

Mercure Belgrade Excelsior Eingang
Auch der Eingangsbereich lädt zum Verweilen ein. – Foto: Susanne Timmann

Allgegenwärtig sind die Ćilims, handgewebte Teppiche und Wandbehänge, deren Besonderheit darin besteht, dass ein Schussfaden auf beiden Seiten das Muster bildet. Damit ähneln die Ćilims der Bildwirkerei. Wobei jeder dieser landestypischen Teppiche und Wandbehänge ganz eigene Farben und Motive aufweist. Einen besonderen Blickfang bildet in diesem Zusammenhang eine Wand im Foyer des Hotels, die komplett mit unterschiedlichen Ćilims aus den serbischen Dörfern Pirot und Sirogojno verkleidet ist und schon beim Betreten des Hauses einen gewissen Wohlfühlcharakter versprüht.

Streifzug durch die Geschichte

Mercure Belgrade
Die beliebte Junior Suite kann auch als kleiner Konferenzraum gebucht werden. – Foto: Susanne Timmann

„Das Hotel wurde nach dreijähriger Bauzeit im Jahre 1924 fertiggestellt und mehr als 90 Jahre lang als Hotel unter dem Namen Excelsior betrieben, bevor es 2017 von der Accor Gruppe übernommen, renoviert und als Mercure Hotel wiedereröffnet wurde“, blättert Marija Pantelić verbal ein wenig im Geschichtsbuch des Mercure Belgrade Excelsior. Gleichzeitig weiß die engagierte Hotelchefin zu berichten, dass der neoklassizistische Komplex ursprünglich als Krankenhaus konzipiert war, die Pläne dann aber während der Bauphase zugunsten eines Hotels abgewandelt wurden.

Blickfänge des Nobelpreisträger Ivo Andrić schmücken die Wände. – Foto: Susanne Timmann

Heute zählt das moderne und doch landestypisch eingerichtete Haus neben den 73 Zimmern und Suiten ein Restaurant und einen variablen Konferenzraum, den Knez Miloš, für bis zu 50 Personen. Zusätzlich kann die Junior Suite, das mit 56 Quadratmetern größte Zimmer des Hotels, bei Bedarf als Besprechungsraum für kleinere Meetings genutzt werden. In vielen Zimmern und auf den Gängen zieren Zitate aus dem literarischen Werk von Nobelpreisträger Ivo Andrić die Wände. Ergänzt wird die Dekoration durch historische Schwarzweißaufnahmen des Hotels und von Belgrader Stadtansichten aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Hilfreiche QR-Codes

Mercure Belgrade
Die Zimmer im Mercure Belgrade Excelsior bieten alles, was die Gäste wünschen. – Foto: Susanne Timmann

Die Zimmer zeichnen sich durch eine stilvolle Einrichtung aus, die moderne Annehmlichkeiten mit einem Hauch von klassischem Charme verbindet. Eine Klimaanlage, ein LED-TV, ein Safe und ein Schreibtisch gehören ebenso wie kostenfreies Wlan, ein Wasserkocher, eine Minibar sowie Kaffee- und Teezubehör zur Standardausstattung der Gästeräume. Auch Hunde sind gestattet, was Allergiker vorher wissen sollten.

Mercure Belgrade Excelsior
Im Superior Zimmer befindet sich eine klassische Badewanne im großzügigen Bad. – Foto: Susanne Timmann

Ein kleines Thema ist die Tatsache, dass die Doppelbetten nur über ein durchgehendes Oberbett verfügen, was je nach Schlafverhalten des Partners für nächtliches Geziehe um ein Stück wärmenden Stoff sorgen könnte. Abhilfe bietet das Mercure Belgrade Excelsior in Form von zusätzlichen Decken, die an der Rezeption angefragt werden können. Dazu müssen die Gäste sich nicht persönlich zum Empfang begeben, sondern können das Telefon im Zimmer nutzen oder mit ihrem Smartphone schlicht einen gut sichtbaren, auf kleinen Aufstellern im Zimmer aufgedruckten QR-Code einscannen, mit dem sie den Zimmerservice bestellen können.

Nachhaltigkeit im Blick

Die Empfangshalle geht über zur Bar und Restaurant. – Foto: Susanne Timmann

Im hauseigenen Restaurant kommen à la carte landestypische und international inspirierte Gerichte mit Zutaten aus der Region auf den Tisch. Auch beim Frühstück, das ebenfalls im IVO serviert wird, fehlen serbische Klassiker wie Ajvar (eine Mischung aus Paprika und Auberginen), Kajmak (Rahmaufstrich aus Ziegenmilch), Proja (serbisches Maisbrot), Burek (eine mit Fleisch gefülltes Teigtasche) oder Polenta (aus Maisgrieß hergestellter Brei) nicht.

Mercure Belgrade
So beginnt der Tag durchaus vergnüglich. – Foto: Susanne Timmann

„Wir arbeiten mit kleinen, biologischen Produzenten zusammen, die bei ihren Produkten großen Wert auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und einen hervorragenden Geschmack legen“, unterstreicht Marija Pantelić, dass das Thema Nachhaltigkeit nicht nur mit Blick auf die Speisen und Getränke für das Mercure Belgrade Excelsior eine große Rolle spielt.

Digitaler Stadtführer

Mercure Belgrade Frühstück
Blick auf das nachhaltige Frühstücksangebot. – Foto: Susanne Timmann

Doch nicht nur beim Essen achtet das Mercure Belgrade Excelsior auf Nachhaltigkeit. Die Schlüsselkarten für die Zimmer sind statt aus Plastik aus Holz; Einwegplastik wird konsequent vermieden. So finden sich beispielsweise in den Zimmern ausschließlich Nachfüllflaschen für Shampoo und Duschgel.

Mercure Belgrade Zimmer
In den Standardzimmern befindet sich eine großzügige Dusche. – Foto: Susanne Timmann

Ein besonderer Service verbirgt sich hinter dem praktischen „Discover Local Digital Guide“, der sich ebenfalls über einen QR-Code öffnen lässt. Hier ist kleiner elektronischer Reiseführer mit Stadtplan und zehn Empfehlungen mit Stationen für einen Stadtrundgang auf eigene Faust hinterlegt. Zu jedem Anlaufpunkt sind kurze Erläuterungen zu finden, warum der Ort sehenswert ist, die genaue Adresse sowie der Link zur jeweiligen Internetseite für weiterführende Informationen. Einziges Manko: Serbien ist nicht Teil des EU-Roamings und die Anwendung funktioniert nur über das Internet. Wer sie also unterwegs nutzen möchte, muss in der Regel für sein Smartphone einen mobilen Datentarif für Serbien buchen.

Perfekte Ausgangslage

Mercure Belgrade Blick
Traumhafter Blick aus den oberen Stockwerken. – Foto: Susanne Timmann

„Wer nicht so digital unterwegs ist, dem helfen unsere Mitarbeiter an der Rezeption natürlich gerne, bei der Erstellung eines Plans für die Erkundung von Belgrad“, so Marija Pantelić weiter. Entsprechend werden vom Hotel auch kostenfreie Stadtpläne ausgegeben. Schließlich gibt es in Belgrad viel zu entdecken. Vom der im Kalemegdan Park gelegenen gleichnamigen Festung aus dem 15. Jahrhundert über den Dom des Heiligen Sava und das Nikola Tesla Musuem bis hin zum ehemaligen Königspalast und dem Parlament, das quasi direkt vor der Haustür des Mercure Belgrade Excelsior liegt. Zentraler und fußläufiger geht es kaum.

Informationen: Mercure Belgrade Excelsior, Kneza Miloša 5, Belgrad 11000, Serbien, Telefon 00381-(0)114402900, https://all.accor.com

Bewertung des Mortimer Reisemagazins

Mercure Belgrade Excelsior
Ein kleines, feines Zuhause in Belgrad. – Foto: Susanne Timmann

In jeder Kategorie werden maximal fünf Sterne vergeben:

  • Lage ∗∗∗∗
  • Ausstattung ∗∗∗/∗
  • Sauberkeit ∗∗∗∗
  • Essen & Trinken ∗∗∗/∗
  • Service ∗∗∗∗

Fazit: Das Mercure Belgrade Excelsior ist ein Haus mit Geschichte und Charme, dass aufgrund seiner Lage hervorragend geeignet ist, um Belgrad und seine Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erkunden.


Die Recherche fand auf Einladung / mit Unterstützung der Accor Gruppe in Zusammenarbeit mit uschi liebl pr statt.

Buchtipp: Bettgeflüster – Amüsantes unter der (Bett-) Decke

BettgeflüsterDas Bett. Für die einen ist es nur eine Schlafstätte, für andere das unumstritten beliebtes Naherholungsgebiet auf dem Erdball. Für wiederum andere eine Wiederaufbereitungsanlage für verbrauchte Energie. Fakt ist, statistisch gesehen, verbringen wir Menschenkinder rund ein Drittel unseres Erdendaseins im Bett und dies zumeist nicht nur allein. In jungen Jahren sind es oft Stofftiere, die mit einem unter die Bettdecke kriechen. Später teilen wir mehr oder weniger regelmäßig mit dem Ehe- und Lebenspartner Tisch und Bett.

Viele genießen zudem insbesonders auf Reisen im In- und Ausland den Matratzenhorchdienst in Hotels oder anderen Übernachtungsherbergen. Nicht immer sorgen dabei die Zimmer und der Komfort der Betten für Begeisterung. Und so wagt Mortimer-Reisemagazin-Redakteur Karsten-Thilo Raab in seinem Buch Bettgeflüster einen augenzwinkernden Blick unter die Oberbetten zu Hause und in Hotels. Doch keine Angst, niemand muss vor Schamesröte die Bettdecke über den Kopf ziehen.

Mal beleuchtet Bettgeflüster die Qualität der Matratzen, mal wie Menschen sich wie bekleidet betten, dann wiederum werden die kuriosen Zusatzwünsche von Gästen in Hotels liebevoll auf die Schippe genommen oder das Phänomen, dass zahlreiche Gäste, warum auch immer, sich berufen fühlen, das eigene Hotelzimmer während ihres Aufenthalts zu reinigen.

Erhältlich ist Bettgeflüster (ISBN 978-3-7115-2744-8) von Karsten-Thilo Raab für 18 Euro im Buchhandel oder online bei allen Versandbuchhändler wie beispielsweise Thalia.

Karsten-Thilo Raab

berichtet seit mehr als drei Jahrzehnten für eine Vielzahl von Zeitungen und Magazinen über Reiseziele weltweit. Zudem hat er sich einen Namen als Autor von mehr als 120 Reise-, Wander- und Radführern sowie Bildbänden gemacht.